Hupes Welt 63 - 13. Juni 2005

   

"Heute Morgen geübt?"

Ab wie vielen verschiedenen Stops darf man Drei-Wetter-Taft verwenden? Potsdam-Hamburg-Zürich-Rom in sechs Tagen vielleicht? Begonnen hat die Reise – natürlich ohne Haariküre - am Mittwoch vor zehn Tagen mit einem gelben Paket an der Rezeption unseres Hotels in Potsdam. Till hatte sich den Traum der Playstation via Ebay erfüllt, eilte sofort auf sein Zimmer und ward samt Ullen und Niki Emmerling für den Rest des Lehrgangs nur noch selten zu sehen. Außer natürlich auf dem Grün und zu allen Terminen. Die nächste Generation der Kassenwarte (Kassenwart, der: schreibt bei offiziellen Treffpunkten die Verspätungen und Versäumnisse, Verfehlungen und Verpflichtungen auf) kommt mittlerweile ohne Uhr aus, erstaunlich. Seinerzeit wurde ich trotz Atomuhr noch des Öfteren der Willkür beschuldigt, während Till ohne Uhr wohl seriös erscheint. Kassenwart – Verspätungen – Scharowski: In einem anderen Zusammenhang fiel Justus am ersten Lehrgangstag auf. Zuerst bekommt er einen Ball auf die Stirn (Training 1), dann fällt er im Trainingsspiel dem Ballführenden vor die Füße. Der mit Ball hatte in dem Moment eine Idee und führt diese trotz hinderlichem Justus aus, was zu einem hellen „Blick“-Geräusch führt, als der Ball auf des Chaoten Knie trifft. Kurz die Hoffnung: Vielleicht ist Justus durch die beiden Unfälle nach Vorbild Obelix-heilt-Miraculix-durch-zweiten-Hinkelsteinwurf geheilt? Nein, schon am Sonntag wird er sich im Länderspiel auf die falsche Mannschaftsbank setzen (Dieter Mirgehtsgut-Schuermann berichtete).

Den Morgenlauf bestritten wir diesmal mit Orientierungshilfe der heimischen Damenmannschaft. Am Donnerstag Morgen warteten zwei Mädels vor dem Hotel, um die verschlafene Mannschaft 25 Minuten durch den Vorort zu leiten. Das war sehr reizend, allerdings fragt sich der Schreiber, wie die Damen den durchschnittlichen Orientierungssinn des A-Kaders wohl einschätzten. Raus aus dem Hotel, erste links, erste links, erste links, erste links und erste links. Das hätte selbst GPScharovski geschafft.

Weser mit Sonne in der Sonne Wo soll das hinführen? Es reicht nicht, dass wir drei bis viermal pro Tag gemästet werden. Nein, jetzt wird sogar während dem Training gegessen. Kuchenplatte und Elektrolyte, am Besten mit einem Würfelzucker und Bärenmarke, so kann trainiert werden! Leider unterscheidet sich die Bedienung im Cafe an der Mittellinie äußerlich und verbal klar von denen hier am Campo dei Fiori. Die raunzt nur ständig was von wieder zusammenkommen. Laufen, zusammenkommen, Kuchen, etc. Dann am Freitag Abend Zusammenkommen am Marmor-Palais. Gelegen am See, hat gegenüber Günther Jauch seine Villa aufgeschlagen, eine erstaunlich hässliche, fleischfarbene Burg. Wir erhalten eine Führung in Hobbit-Hausschuhen und noch einen Blick auf Sanssouci (rote Ringelhilfe: Sauossi), begleitet unter anderem von Liam Cornelius, einem B-Knaben aus Potsdam. Erst sehr schüchtern, weicht er die letzte Stunde des Ausflugs nicht mehr von meiner Seite und sichert sich für Samstag meine Hand beim Einmarsch. Kurz vor der Hymne dreht er sich zu mir um und fragt: „Habt ihr heute morgen noch einmal geübt?“ Er war aufgeregter als es Bernie jemals war. Na, hätten sich nicht Till und ich darum gestritten, wer in der zweiten Halbzeit unser Eigentor schießen darf, wäre Liam schon am Samstag zufrieden gewesen.

Zufrieden war am Sonntag auch die Damenmannschaft des UHC. Carlos und ich wurden von einer spontanen Nichtabstiegsfeier überrascht. Des Weiteren gab es gerstige Freizügigkeit und Bekanntschaft mit meinem neuen Mitbewohner Anders, mein schwedisches Pendant. Er ist sehr schön, intelligent, ... nein (das auch) aber vor allem Verteidiger.
Um meine baldige Journalistenausbildung etwas vorzubereiten, mache ich im Juni/Juli ein Praktikum bei GEO in Hamburg. Werde mir die Hochburg ansehen, viel lernen, das „Servus“ hartnäckig gegen ein übermächtiges „Moin“ verteidigen und euch ein bisschen aus Hamburg und Rom (Play-off) berichten. Tibor Peters vor dem Spiel
Hamburg vorerst:
Bei McDonalds gibt es den FischMac immer vorrätig, man muss ihn nicht bestellen. Auch beim UHC und nicht nur in Rom, München und Potsdam schlafen die Leute bei Videobesprechungen ein.

Und noch eine kurze Schrecksekunde: Das vom UHC genutzte Fit- und Wellnessparadies bietet die tollsten Möglichkeiten. Zum Beispiel viele viele Laufbänder vor vielen vielen Bildschirmen zur Zerstreuung. Das einzig Betrübliche daran: Die schönste Sendung gab es letzten Montag knappe 15 Minuten im Regenerationstempo entfernt vom Laufbandmekka: Einen tollen, ruhigen See inmitten grüner Wiesen, einer Schaafherde und nieseliger Abendsonne. Meine Pflicht als Gast und einziger Biologe dem UHC-Team gegenüber wird in den nächsten Wochen sein, die Laufstrecke mit einem kleinen botanischen Artenvielfaltvortrag anzubieten. Unbestätigten Quellen zufolge soll diesen See bisher nur Eike zur Fettverbrennung nutzen. “Habt ihr heute Morgen noch geübt?“ – Klar, aber erst am Sonntag Morgen


  Foto: Herbert Bohlscheid (info@sortfoto.tv)

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