Samstag, den 08.02.2003


Von französischen Präsidenten, Torschützenkönigen und Hitparaden


Heute morgen muß ich Ihnen erst einmal eine Geschichte erzählen, die gestern den hilfsbereiten, liebenswürdigen und umsichtigen Leipziger Organisatoren und namentlich Fahrdienstleiter Falk Jänicke passiert ist. Der (im richtigen Leben) Rechtsanwalt (vom ATV) organisiert hier perfekt den Fahrdienst. 4 große Busse (oder sind es noch mehr?) und 18 Limousinen und Kleinbusse hat er täglich im Einsatz, um Mannschaften und Offizielle zwischen Halle und Hotel, Flughafen und sonst wo zu kutschieren. Man sieht den immer perfekt gestylten überragenden Herrn nur mit Knopf im Ohr. Alle Sonderwünsche werden umgehend von ihm erfüllt, wir haben echte Heimspiele hier. Danke auch von dieser Stelle, Falk. Gestern hatte er nun eine Herausforderung der besonderen Art. Hella Roth-Großmann vom OK-Büro rief bei ihm an, in 20 Minuten käme der Präsident der französischen Hockey-Verbandes auf dem Flughafen an, ob man diesen schnell abholen könne. Jänicke konnte, schickte sofort einen Fahrer los (man braucht ca. 30 min nach Schkeuditz), der dann leider keinen Präsidenten antraf. Rückfrage, was tun? Anweisung, ihn ausrufen zu lassen. Der Name war nicht bekannt, aber so viele Präsidenten wird es ja wohl nicht geben. So geschehen, tatsächlich fanden sich drei französische Präsidenten ein, die sich wie unser Fahrer nur in der Landessprache äußern konnten. Egal, ab ins Hotel und dann sollte es gleich in die Halle gehen. Die Präsidenten kamen und kamen nicht aus ihren Zimmern zurück, das OK mahnte zur Eile. Jänicke beorderte den Fahrer aufs Zimmer, die Franzosen zu schnappen und in sein Auto zu zerren, um sie zur Halle zu schaffen. Dort angekommen verständigte Jänicke sofort Hella Roth, die Präsidenten seien nun da. "Ich weiß", sagte Hella, ich habe den Präsidenten schon vor 20 Minuten begrüßt. Ein Dolmetscher sorgte dann für des Rätsels Lösung. Auf dem Messegelände in Leipzig findet derzeit eine Sexfilmmesse statt. Unsere drei Franzosen waren die Präsidenten des Französischen Pornofilmverbandes. Die waren nun in der Leipzig Arena ganz sicher im falschen Film. Sie ließen gleichwohl für das französischen Team noch einige Prospekte zurück. Falk Jänicke sorgte für einen geordneten Rückzug und ließ sie wieder ins Hotel schaffen.

Ganz weit vorn sind die Franzosen auch in der Torschützenliste. Mit 15 Treffern führt hier der Torschützenkönig der EM 2003 von Santander, Fréderic Soyez, gefolgt von unserem Philip Sunkel mit 13 Toren, Thierry Grandchamp, dem Schweizer Eckenspezialisten, 12, Roderic Weusthof (NED) , Michal Vespalec (CZE) jeweils 11 und Wayne Fernandes (CAN), Lukas Jahoda (CZE) und Oliver Domke, alle 10. Von den Deutschen 9. Björn Michel mit 7 Treffern, Matthias Witthaus, 13. mit 6 Treffern, Björn Emmerling und Florian Kunz 17.mit 5 Torerfolgen. Einmalig für Tibor Weißenborn, auf Platz 25 der Torschützenliste mit 4 Turniertoren.

Und nun noch die letzte Hitliste, die Wunschtitel der Mannschaft für die von Björn Emmerling produzierte WM-CD "Voll die krasse Herde". Shneez wählte Rustet Roots und "Send me on my way". Schupo "Reach out", gesungen von Giorgio Moroda. Flocke ganz aktuell mit "We have a dream" von den Superstars. Bernie lernte hier die Auswahl seiner Frau Britta (sie war bei Björns Anruf am Telefon) kennen: Robbie Williams "Feel". Der Hit schlechthin, der allen pausenlos auf den Lippen liegt, ist Ibus "Gute Freunde", der alte Beckenbauer-Sprechgesang. Sebastian Biederlack, der leider nicht dabei sein kann (hast Du die Klausuren erfolgreich absolviert, Buddy?) wählte Eminem und "Lose yourself". Emmel selbst entschied sich für Buffy Allstars und "Walk through the fire". Mehr haben wir gemeinsam mit Bus noch nicht zu hören bekommen, bei der kurzen Fahrt vom Hotel zur Halle und zurück reicht es nicht zu mehr. Aber wir bleiben ohnehin beim lauthals mitgesungenen "Gute Freunde" hängen. Philip Sunkel entschied sich für "Shut up" von Kelly Osbourne, Witti wählte Paulina Rubio mit "Y Yo Sigo Aqui". Olli Domke steht auf Pink (macht bekanntlich flink) mit "Just like a pill". Tibs schlug die Ärzte mit "Zu spät" vor (er braucht übrigens heute wirklich ärztlichen Beistand. Nach Super-Mario und Philip S. - der mit dem einen "p" - hat auch ihn heute morgen der Magen-Darm-Trakt unter Druck gesetzt). Joan Jett singt für Schüti "Wild thing" und Shaggy für Erle "Angel". Musikkenner Hupe wählte "Hello My Josephine" von Supercat aus. Uli "Street Life" von Randy Crawford und die CD von CD heißte "Bitter Sweet Symphony" von The Verve. Ich muß gestehen, dass ich meine beziehungsreiche Wahl "Deutschland" von den einheimischen Prinzen bisher noch niemals gehört habe. Das wird spätestens zu Hause nachgeholt. Kollege Bernd weckte KL-Reminiszenzen mit dem WM-Song "Stick" und Co-Trainer Dudu macht den Abschluß der CD mit "Mental Thing" von Diver&Ace. Nun wissen Sie Bescheid und können unsere CD für den Hausgebrauch covern. Voll die krasse Herde, die Junx. Oder?

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches.


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