Ladies Short Stories

Nummer 10 - 16. März 2004

Der Grand Prix von Waikato


Team Toshiba-Toyota

Fahrer: Caroli Morgenstern-Meyer

Fahrerqualitäten: risikofreudig, clever

Technical Director: Pindi

Das Auto: scheintoter Asiate mit Automatikgetriebe

Die Reifen: old-fashioned slicks

Team Ratiopharm-Toyota

Fahrer: Dr. Winni Koller

Fahrerqualitäten: hemmungslos, kreativ

Technical Director: Weise, Kluth

Das Auto: scheintoter Asiate mit Schaltgetriebe

Die Reifen: casual slicks


Die Rennstrecke von prä-tournamentaler Unterkunft zum Waikato Hockey Centre, im Folgenden mit Trainingsschleife bezeichnet (15,3km).


Es ereignete sich folgendermaßen…

Nachdem die Trainingsschleife die ersten Tage getestet und als geeignet befunden wurde, wurde sie als offizielle Grand Prix-Strecke von Waikato freigegeben. Morgenstern- Meyer und Koller nahmen die risikoreichen Testfahrten auf sich. Nunmehr konnte die Trainingsschleife ohne Safety Car zurückgelegt werden. Die Jagd nach den Punkten auf dem Weg zu den Olympischen Spielen konnte beginnen. Aufgrund der überlegenen Fahrweise Morgenstern-Meyers und der guten Abstimmung mit ihrem Team wurde Koller dazu gezwungen, zu anderen Mitteln zu greifen. Nachdem er schon einige Niederlagen einstecken musste, versuchte dieser, neue, effizientere und vor allem schnellere Teilstrecken ausfindig zu machen, um als erster ins Ziel zu kommen. Bis zum großen Finale konnte er jedoch keine Punkte einfahren, da Morgenstern-Meyer auf der bewährten Fahrstrecke die perfekte Linie fuhr und ihre Rundenzeiten kontinuierlich verbesserte. Bis dato hatte keine seiner Fahrten Früchte getragen. Doch für das eigentliche Rennen hatte Koller noch ein Ass im Ärmel, das er auch siegessicher ausspielte. Denn nun hatte er ihn gefunden, den schnelleren Weg. Noch vor der letzten Kurve lag er klar in Führung. Fahrer samt Team, besonders die Technical Directors Kluth und Weise, feierten sich schon zu diesem Zeitpunkt frenetisch. Morgenstern-Meyer jedoch setzte sich über die Stallorder hinweg und wagte ein risikoreiches Überholmanöver. Auf der Rechtsabbiegerspur befindlich, in dritter Position hinter dem Zweitplatzierten Koller, scherte sie plötzlich auf die freie linke Spur aus und positionierte sich neben dem Benetton-Ford mit der schwarzen Startnummer 8 und sagte höflich:“I´m terribly sorry. I made a mistake, I want to go to the right!“ Nach dem Erreichen der Pole-Position war es für die gekonnte Fahrerin ein Leichtes, den Sieg nach Hause zu fahren. Nach dem Überqueren der Ziellinie wurde der letztlich doch überraschende Sieg vom Team Toshiba-Toyota euphorisch, emotionsgeladen und doch irgendwie selbstverständlich zelebriert.

…und die Moral von der Geschicht: Wer zuletzt lacht, lacht am besten!


 

aus Auckland berichten:
Franzi Gude und
Alex Kollmar


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