Samstag, den 7. Juni 2003


Familientreffen


Pfingsten ist allenthalben ein Zeitpunkt der Begegnung, die Autobahnen dieser Tagen sind beredtes Zeichen. So ist es bei uns nicht anders. Gestern war so ziemlich alles in Leipzig versammelt, was zum Team gehört. Am Morgen war Mannschaftsarzt Ibu Neuking aus Regensburg eingetroffen. Er musste sich erst einmal einer Gratulationscour unterziehen, denn - wie in Short-Corner berichtet - waren seine Fußballer, mit denen er immer wieder Woche für Woche daheim fremdgeht - in die 2. Liga aufgestiegen. Nun können Sie den Andi Sonntag für Sonntag (oder auch am Montag Abend) auf der Mannschaftsbank des SV Jahn neben Trainer Günter Sebert wieder sehen. Gesehen wurde er schon von unseren Bayern im Regionalfernsehen, Pokal schwenkend auf dem Rathausmarkt in Regensburg. Fast direkt vom Flugzeug kommend war auch Griechenland-Urlauber Werner Wiedersich sofort nach Abtnauendorf, unserem Leipziger Standort, geeilt. Nach zwei Wochen Kreta ("das Wetter in Leipzig war heißer") kam er gleich zu uns heraus und macht heute morgen um 8.00 Uhr mit den Eckenschützen ein Sondertraining. Er ist ja bekanntlich hier Spezialist und tüftelt immer wieder an Verbesserungen dieses wichtigen Bereichs.
Auch Sprint-Trainer Benno Eicker gab gestern den Quälix. Da kann man dann die Uhr nach stellen, wie sehr die Spieler im abendlichen Spiel unter den Belastungen dieses Trainings beim besten Willen nicht mehr können und rapide in der Leistung abbauen. Alle, alle, die zum WM-Team hinter dem Team gehörten, sind hier versammelt. Nur Markus Weise (hockeyherzliche Grüße nach Hannover) hat sich ja dauerhaft als neuer Bundestrainer der Juniorinnen abgesetzt (aber auch er kommt hin und wieder, wenn es seine Zeit zulässt, vorbei). Dass auch Psychologe Lothar Linz dabei ist, habe ich Ihnen ja schon berichtet.
Und dann gab es gestern noch einen Überraschungsgast. Christoph Eimer hatte von den Ärzten (u.a. Müller-Wohlfahrt) nach seiner Muskelverletzung noch kein grünes Licht für den Lehrgang erhalten, aber er kam gestern trotzdem nach Leipzig, um wieder einmal bei seiner Mannschaft zu sein. Bernhard Peters staunte nicht schlecht, als er Shneez auf einmal auf dem Trainingsfeld sah. Bernhard zeigte sich gestern großzügig, wegen des Fußballländerspiels wurde die Trainingseinheit mit Benno Eicker für das P-Team gestrichen und das übrige Trainingsprogramm ein wenig reduziert. Aber die meisten zogen es vor, nach der Halbzeit sich lieber noch ein Stündchen hinzulegen, um für das abendliche Spiel zu regenerieren. Sie haben nichts verpasst, oder? Abends wurden dann A- und P-Team etwas gemischt. Jesse, Meinert, Draguhn und Nicolas Emmerling ins A-Team, dafür Scharowsky, C. Zeller, Hentschel und Duckwitz ins P-Team. Dieses legte im 7m-Schießen erst einmal ein 1:0 vor. Dasselbe ging zwar Unentschieden 4:4 aus, aber die geänderte Spielregel besagte, um den Druck auf die Schützen noch zu erhöhen, dass der erste Versuch doppelt zähle. Witti verschoß fürs A-Team, während Tobi Hentschel souverän, wie bei allen weiteren 7m im Spielverlauf, einschoß. Das A-Team zeigte im Spiel dann deutlich, was Benno Eicker mit den Junx angerichtet hatte. Es wollte nichts zusammenlaufen, immer wieder fehlte Konzentration und Kraft für den Abschluß. Hinzu kam, dass im P-Team Max Weinhold überragend und spektakulär hielt. So fiel in der 10. Minute durch eine KE das 2:0 für das P-Team, Torschütze Christopher Zeller. Das waren auch die beiden einzigen (es gibt nach den Leipziger Regel ja bekanntlich zwei Versuche) Ecken des P-Teams, das A-Team erzielte deren 10 und nicht eine fand das Tor (Benno macht die Tore zu).
In der Halbzeitbesprechung nutzte Bernhard Peters die Lage. "Das ist genau die Spielsituation, die uns auch bei der EM in Barcelona widerfahren kann. Eine der "kleinen" Mannschaften macht das Spiel ihres Lebens, hängt sich voll rein, will einmal dem Weltmeister ein Bein stellen und jetzt seid ihr in der 2. Halbzeit gefordert. Einfaches Spiel, Kampf, Geduld." Die Spieler haderten auch ein wenig mit Schiedsrichter Thorsten Althoff. Als er zur zweiten Halbzeit die Seiten tauschte und sich eine Sonnenbrille auslieh, sofort die Frage von Bechi: "sind die Gläser auch mit verstärkten Sehhilfen". Thorsten konterte. "Oh, schön, dass Du Dir wegen meiner Gesundheit so viele Gedanken machst." Er ging aufs Spielfeld, Bernhard Peters setzte in seiner trockenen westfälischen Art noch einen hinterher. "Das kann Dir auch gegen Belgien passieren, Bechi. Du liegst hinten und dann pfeifen auch so zwei Blinde." Die Sonne war wirklich extrem (30 Grad C den ganzen Tag), so dass Thorsten auch noch nach einer Kappe gegen die tiefstehende Sonne fragte. "Was willste denn noch, vielleicht noch einen Bikini? Und ein Baströcken mit Fransen?" Der Flax blühte. Immer auch beim Team-Manager-Kollegen Schöpf, bekanntlich unentwegt im Ölgeschäft mit den Vertretern der alten Sowjetunion tätig. Gestern hatte es ihm das Leipziger Fernwärmesystem angetan. Das kann doch auch mit sibirischem Erdgas betrieben werden. Bernd sieht hier neue Gewinnfelder. Zurück zum Spielfeld. Das A-Team kam zwar in der 34. Minute (wir spielen bekanntlich nur 2 x 30) auf 1:2 durch Christoph Bechmann heran (7-m-Torbestätigung durch Tibor Weißenborn), aber postwendend das 3:1 fürs P-Team durch Tobias Hentschel, der selbst die 7m-Bestätigung besorgte.
In der 45. Minute noch einmal Anschluß zum 2:3 durch einen von Bechi verwandelten 7m (7m-Tore müssen nicht bestätigt werden), und auch der Ausgleich in der 52. Minute durch den Neu-Alsteraner und ehemaligen Speyerer. Auch er bestätigte sein Tor mit dem selbst geschossenen 7m. Aber in der 56. Minute das Endergebnis, 4:3 fürs P-Team durch den Stuttgarter Benedikt Sperling, 7m-Bestätigung durch den sehr frechen 7m-Schützen Tobias Hentschel. Zuschauer neben der täglich anwesenden weiblichen Jugend des ATV Leipzig auch Falk Heßler. Der derzeitige Trainer der Stuttgarter Kickers stammt ja von hier.. Familientreffen mit seiner fünfköpfigen Familie bei der eigenen Hockeyfamilie (Vater Ingolf ist Vorsitzender, Bruder Monty Jugendwart beim HC Lindenau-Grünau).

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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