Sonntag, den 18.05.2003


A-Team gegen P-Team


Nun gilt es schon wieder Abschied von Worms zu nehmen, denn wie üblich zerstreut sich direkt nach dem Spiel die ganze Mannschaft, in diesem Fall beide Mannschaften, in alle Winde, um noch zu halbwegs tagschlafener Zeit die Heimat zu erreichen. Was sich heute vielleicht noch getan hat, werde ich Ihnen dann wie gewohnt am Montag Abend in unserer ShortCorner mitteilen.
Schon jetzt aber darf ich Dank sagen den wackeren Organisatoren hier in Worms, an der Spitze der Vorsitzende Decker und sein Team mit Frau Schneider und den Herren Fischer und Ruhland und den vielen anderen Helfern, die dafür gesorgt haben, dass es allen an nichts gefehlt hat. Es ist toll, dass sich immer wieder Vereine finden, die sich dafür engagieren, dass die Junx einmal Spitzenhockey daheim zeigen können.

Das war auch gestern wieder so. Die Malayen kämpften um ihr Leben und man hatte den Eindruck, es gäbe eine Extra-Prämie des Sultans. Obwohl von der deutschen Mannschaft schnell und sicher kombiniert wurde, liefen die Malaysier (unter ihnen Malayen, Inder und Chinesen) von einem zum anderen und pressten. Da bleibt nur geduldiges Weitermachen. So wie Trainer Peters es schon in den Besprechungen vorher zur Aufgabe gemacht hatte. "Ihr werdet bei der EM in Barcelona auch in den vermeintlich leichten Spielen erleben, dass alle Mannschaften gegen den Weltmeister das Spiel ihres Lebens machen werden. Die werden sich reinhängen, um einmal dem Weltmeister ein Bein zu stellen." Darauf gilt es, sich schon heute einzustellen. Mit Peters Vorbereitung, aber auch der durch Psychologen Lothar Linz. Die Mannschaft hatte verstanden. Unermüdlich wurde der Ball laufen gelassen, immer wieder Seitenverlagerung, Positionswechsel, der Gegner musste doch mit Beharrlichkeit "geknackt" werden. Es gelang auch gestern. Man fragte sich manchmal, was passiert wäre, wenn wir einfach mal den Malaysiern den Ball gegeben hätten, damit sie sich selbst am Spielaufbau versuchen müssten. So fiel auch bezeichnenderweise das 2:0, als wir sie mit der intensivsten Methode an unseren Kreis lockten, mit einer "Ecke gegen". Neben mir stand Co-Trainer Stephan "Dudu" Decher, der schon als die Ecke verhängt wurde, orakelte. "Mit dem Konter machen wir das 2:0." So kam es. "Ecken gegen" sind kaum noch ein Problem, zu stark Tibor oder Michael Green im Ablaufen. Und auch dieses Mal, sofort von Florian Kunz mit einem langen Pass Richtung Mittellinie den Konter eingeleitet. Philipp Zeller bekam den Ball, startete in der Mitte des Feldes Richtung gegnerisches Tor, dort schwärmten die beiden Stürmer aus, im richtigen Moment der harte Ball kurz vor dem Schusskreisrand von Zello in den Kreis. Und wer anders als Bechi hat den Nerv, aus halben Chancen ganze Tore zu machen. Stecher - Tor. 2:0. Das alles in vielleicht 10 Sekunden. Der Speyerer-Fan-Club (der Pfälzer stammt von hier) legte eine Extra-Jubelrunde ein. Auch das 3:0 ein echter Bechi. Da glückt ihm fast das ganze Spiel wenig, aber dann ist er doch zweimal da und entscheidet das Spiel. Am Mobiltelefon verfolgte Hupe das Spiel, ich übermittelte ihm per SMS die Spielstände, aber er wollte immer mehr. "Wie spielen die Junx? Gutes Spiel? Wie läuft's? Ich will mitspielen!" - seine Fragen. Er wurde umfassend aufgeklärt.
Noch am Morgen hatte Physio Viktor (mit weichem "F") Siemes versucht, die Zerrung im Oberschenkel zu beheben. Es ging nicht. Hupe trat die Heimreise an. Viktor kam übrigens hier selbst fast unter die Räder, nun aber mit einem buchstäblich blauen Auge davon. Einmal mehr galt Murphys Law (Sie kennen die Gesetzmäßigkeiten mit der herabstürzenden Honigstulle). Viktor, als Physio beim Training nicht ausgelastet, betätigte sich als Ballsammler und wollte gerade am Spielfeldrand einen Ball aufsammeln. Als er sich bückte, kam in diesem Moment von hinten durch seine Beine ein hartgeschlagener Ball und prallte auf ein kleines Rohr, das zur Netzbefestigung an der Spielfeldumrandung angebracht war. Und von dort ging der Ball genau in Viktors Auge. Viktor, Du hast Dich um die Junx und das deutsche Hockey verdient gemacht.
Heute morgen geht es gegen das P-Team. Das wird physiomäßig im Übrigen von Andreas "Pape" Papenfuß betreut. Der Berliner spielte früher für den STK in der Bundesliga und ist begeistert, einmal wieder beim Hockey dabei sein zu dürfen.
Wie heute alles ausgeht, erfahren Sie sicherlich bald nach Spielende im Internet. Und was es sonst noch zu erzählen gibt, ab morgen Abend an gewohnter Stelle.
HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches.


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