Freitag, den 16.05.2003


Zahlen-Spiele


Es ist noch nicht so richtig viel passiert, hier in Worms, da will ich Sie heute einmal mit Nummern statt mit Buchstaben informieren. Den Rückennummern. Nur noch zwei sportliche Informationen vorab, für Niklas Meinert, der wegen Knieproblemen den Lehrgang abbrechen musste, ist der Frankfurter Abiturient Carlos Gonzales Nevado seit gestern im Kreis des P-Teams. Er war bereits beim 1:0-Sieg des P-Teams gegen Malaysias, gestern Abend in einem Testspiel, dabei. Schon nach drei Minuten hatte der Krefelder Till Kriwet (der Sohn unseres Webmasters) das Siegtor erzielt.

Darauf, Ihnen ein wenig über die Geschichten um die Rückennummern zu erzählen, kam ich, als ich Bechi nach den Hintergründen seiner Trikotwahl "4" im Trainingsspiel A-P befragte. Es waren nur Gründe, die in der Größe der vorhandenen Hemden lagen. Aber dann erfuhr ich die Hintergründe, warum es nun die 18 ist und nicht, wie er es viel lieber und lange Zeit vorher hatte, die 12. Sie erinnern sich, in der Saison vor der WM hatte Bechi eine Achillessehnenverletzung erlitten. Buddy Biederlack war daran beteiligt, übernahm in der Folge Bechis 12 und ist also doppelt Schuld, dass Bechi heute auf die WM-18 steht. In allen Vereinen, in denen er zuvor spielte, hatte er dagegen die 12. Während Buddy, die heutige 12, im DHB-Jugendbereich immer die 4 war.

Aber die ist bei uns ja im Dauerabo vergeben. Hupe gibt sie nicht mehr her. Er wiederum wollte eigentlich die angestammte 3 (die er auch bei Rot-Weiß München trägt) haben. Die war im Nationalteam jedoch von Jape Tewes belegt, Hupe übernahm von Calle Fischer die 4.

Die Zahlen haben für die Spieler schon einige Bedeutung. Sie verbinden damit viele Erinnerungen und natürlich die Weltmeister ihre WM damit. So will auch heute keiner mehr von der WM-Glücksnummer lassen. Die meisten wissen noch haargenau, wann sie das erste Mal mit der heutigen Nummer spielen durften. Für Dr. Michael Green war es ganz einfach, er hatte immer die 13.

Aber unser derzeitiger Rekordmann mit 280 Länderspielen, Björn Michel, musste sich die 7 erst erkämpfen, die im Verein schon immer seine Zahl war. Er weiß noch genau, im November 1996 bei der Champions Trophy in Madras war es so weit. Dort hatte Sascha Reinelt seinen internationalen Einstand, nicht mit der heutigen 8, sondern, weil er im letzten Moment für Philipp Crone nominiert worden war, mit dem Trikot "Crone 4". Als Torschütze wurde statt seiner auch immer Crone angesagt. Seit 1998 darf er die 8 international tragen. Auch die Tore gehen seitdem auf seine Rechnung. Ich hoffe, dass ihm während der Tage hier das Torschusspech, das ihm trotz toller Spielleistungen am Schläger klebte, verlässt.

Sein Sturmkollege Olli Domke ist auch Zahlennachbar mit der typischen Mittelstürmernummer 9. Die bekam er allerdings erst, als Meini Meinhardt zurücktrat. "Vorher war ich eher zweistellig, aber dann fand ich die Nummer cool, völlermäßig." Kurz vor der WM 98 bekam er seine 9 auf Dauer.

Die folgende 10 hatte dagegen seit eh und je Christoph Eimer. Ob in der Jugend oder im Verein, er ist nun mal der geborene und gelebte Mittelfeldstratege und diese Position verbinden wir seit Netzers, Overaths oder Fritz Walters Tagen mit dieser Zahl.

"Und warum bei Dir die 11?" - fragte ich Björn Emmerling. "Die Nummer ist geil. Zweimal die 1. Ich habe sie seit Atlanta und auch überall sonst, e-mail-Adresse, Internet." Wenn Sie seine PIN-Nummer knacken wollen, da ist ein Anfang.

Auch Tibor Weißenborn kennt keine andere Zahl als die 14. "Die hatte ich schon immer. Seit den Minis." Auch im Nationalteam war sie scheinbar immer frei.

Unser Käptn Kunz hat sich seine 15 dagegen hart erkämpfen müssen. In Leverkusen war es noch relativ einfach. Er trug sie, weil sein erster Trainer, Markku Slawyk diese Nummer hatte. Auch in der Jugend und nun in der Nationalmannschaft. In seiner Gladbacher Vereinsmannschaft gelang ihm dieses aber nur, indem er Vorgänger Krauß für den Verzicht zwei Kisten Weizen spendieren musste.

Timo Weß hatte die 17 auch schon immer und überall, in der Jugend, im Verein, in der Jugendnationalmannschaft. Aber hier im A-Team hat er sie erst übernommen, als Kumpel Matthias Witthaus sie freimachte. Der hatte sie sich ausgesucht, weil er mit 17 Jahren in Sydney Olympiasieger werden wollte. Nun müsste er eigentlich die 21 wählen, bleibt nach dem WM-Erfolg aber bei der bewährten 22.

Die 23 trägt zur Zeit, eher dem Zufall geschuldet, Philipp Zeller, der wiederum eher auf 25 steht. Vielleicht bekommen wir das bei Gelegenheit hin, genau wie Justus Scharowsky, der seit Aachen seine Lieblings-26 hat. Und Bruder Christopher Zeller ist vorerst in das noch große Mayerhöfer-Hemd mit der 16 geschlüpft. Bleiben Eike Duckwitz, heute mit der 10 und Christian Wein, für den die 6 keine Bedeutung hat. Im Verein trägt er die geliebte 19, auf die auch Christopher Zeller spekuliert.

Wenn Sie gut aufgepasst haben, fehlt die 5 (die seit Jami Mülders Rückzug verwaist und meistens, so er nicht verletzt ist, von Max Landshut getragen wird) und die 3. Richtig. Keiner will sie haben. Wenn er dabei ist, gehört sie Tobias Hentschel. Aber sonst biete ich sie an wie Sauerbier. Dabei ist es doch vermeintlich eine Zier, im einstelligen Bereich vertreten zu sein. Nicht so bei der 3. Wenn Sie ins Nationalteam wollen, setzen Sie auf diese Zahl.
HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches.


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