Samstag, den 08.02.2003 in Leipzig

Halbfinale: Deutschland - Frankreich 4:2 (2:0)


Das war knapp


Da sind wir in den letzten Jahren überall in der Welt herumgekommen, habe größte Vorsicht walten lassen, Wasser nur gekocht oder als Mineralwasser zu uns genommen, Salate und Eis gemieden. Montezumas Rache schien wie die Pocken ausgerottet. Und nun, mitten in Deutschland, man ahnt nichts Böses, kein frohes Erwachen, sondern fünf Leute liegen krank danieder. Ibu musste schwer heran, Infusionen und andere Zaubermittel aus seinem Wunderdoktorschrank anrühren.Vier Spieler hat er bis zum Spielbeginn hinbekommen, unseren "Chef", Spiellenker Christoph Eimer leider nicht. Ibu ist gleichwohl zuversichtlich für morgen. Aber auch Christian und Olli Domke, Hupe und Tibor Weißenborn, denen man im Spiel wenig anzumerkte, wollten gleich heim und schlafen sich jetzt gesund. Der vorgesehene Besuch bei den Akademixern wurde abgeblasen. Auch alle anderen wollten Wunden lecken. Dabei haben wir gewonnen. Wenn auch von der Tordifferenz knapp, vom Spielverlauf durchaus souverän. Aber wir benötigten auch unseren Steffen Erlewein. Sensationell, wie Erle heute die vielen Ecken (immerhin 7 für Frankreich, nur zwei für uns) ablief. Er war heute Matchwinner. Aber dennoch war die deutsche Mannschaft überlegen, wenn auch in vielen Fällen nicht 100 % bei der Sache, so dass sich erstaunliche Lücken für lange Bälle der Franzosen auftaten. Die werden morgen geschlossen, versprochen. Aber man sieht erneut, dass sich die Gegner hervorragend auf unsere Spielweise einstellen und den Weg zum Tor versperren. Aber morgen werden wir auch, da bin ich ganz sicher, viel weniger statisch spielen als heute. Alle hatten das Gefühl, verkrampf zu sein. Zu sehr lockte das Endspiel. Alle wurden getragen von der tollen, begeisterten Kulisse von über 5000 Zuschauern, die das deutsche Team unermüdlich anfeuerten. Unterstützt vom bekannten Trompeter Martin Schiereck aus Halle, dessen Pippi-Langstrumpf-Intonation nicht nur im Hockey (zuletzt beim Handball in Portugal) die Massen mitzieht. Trotzdem schien diese Stimmung auch auf das Spiel zu drücken. Unbedingt wollten die Junx dise Atmosphäre morgen noch einmal auskosten. Und wirkten verkrampft. Fühlten auch selbst so. Spielten nicht mehr einfaches und schnelles Hockey. Nun sind sie im Endspiel, morgen soll es wieder ganz voll in der Leipzig Arena werden. Ich denke, sie werden die Endspielstimmung, die ihnen ja nicht ganz fremd ist, nun morgen auskosten können. Und das voll und ganz. Ich denke, auf sie ist Verlaß.

 

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Spielberichte
Mi., 5.2. NZL-GER 0:17
Mi., 5.2. GER-RUS 16:0
Do., 6.2. CZE-GER 3:6
Do., 6.2. GER-SUI 9:6
Fr., 7.2. GER-CAN 11:4
Halbfinale
Sa., 8.2. GER-FRA 4:2
Endspiel
So., 8.2. GER-POL 7:1


Torschützen:
Oliver Domke (1)
Björn Michel (1)
Philip Sunkel (1)
Tibor Weissenborn (1)



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