Samstag, 22. Juli - Sonntag, 30. Juli in Terrassa

28. Champions Trophy


Niederlande – Deutschland 2 : 1 (2:0)

Sonntag, 30.07.06.2006 - 18:00 in Terassa


Niederlande mit achtem Trophy-Erfolg


dha - Die deutschen Herren haben bei der Champions Trophy in Terrassa im Finale die erste Niederlage hinnehmen müssen. In einem taktisch geprägten Spiel unterlag das Team von Bundestrainer Bernhard Peters den Nachbarn mit 1:2. Obwohl das deutsche Team in der zweiten Hälfte den Druck erhöhte und nach 0:2-Halbzeitrückstand noch einmal verkürzen konnte, brachten die nur noch aufs Kontern bedachten Holländer, die in der zweiten Halbzeit nicht einmal auf das Tor von Christian Schulte schossen, den Vorsprung über die Zeit. Die Niederlande hat damit wie Deutschland und Australien acht Mal die Champions Trophy gewonnen. Für Bernhard Peters, der vor dem Turnier prophezeit hatte: „Der Trophy-Sieger wird nicht Weltmeister!“, war es eine wichtige Standortbestimmung für das stark verjüngte deutsche Team vor der Weltmeisterschaft, die vom 6. bis 17. September in Mönchengladbach ausgetragen wird. „Wir haben gesehen, dass wir mit den besten der Welt auf Augenhöhe sind. Das gibt eine Menge Selbstvertrauen“, so der Bundestrainer. „Und wir haben erkannt, woran wir noch arbeiten müssen. Wir haben das Potenzial noch zu einer klaren Leistungssteigerung.“

Bernhard Peters weiter: „Mit dem heutigen Ergebnis ist das Team sicher erstmal unzufrieden, aber mit der Turnierleistung insgesamt können wir sehr zufrieden sein. Heute haben wir nur eine Halbzeit lang wirklich gut gespielt. Vielleicht waren manche auch im Kopf zu platt. Wir werden auch im September keine besseren Schiedsrichter haben, deshalb müssen wir unsere Qualität so weit steigern, dass wir zur Not eben auch gewinnen, wenn wir uns von den Unparteiischen benachteiligt fühlen.“ Teammanager Dieter Schuermann zum spanischen Unparteiischen Xavier Adell: „Das war leider heute wieder absolut unausgewogen, was er entschieden hat. Und so ging das alle fünf Par-tien, die er uns hier gepfiffen hat. Der scheint wohl schon vorher etwas mit sich herumgetragen zu haben.“ DHB-Vizepräsident Leistungssport Hans Baumgartner: „Was die junge Mannschaft hier geleistet hat, war exzellent. Entscheidend wird es aber erst bei der Weltmeisterschaft. Und da gibt es ja noch genug Zeit, an verschiedenen Dingen zu feilen.“ Die Niederländer begannen das Match mit einem aggressiven Pressing und schafften es, die deutsche Hintermannschaft in der Anfangsphase stark unter Druck zu setzen. Dennoch hatte das Peters-Team mit einer Strafecke die erste Großchance der Partie, doch der Schlenzer von Christopher Zeller konnte von Guus Vogels mit dem Schlägerhandschuh spektakulär abgewehrt werden (6.). Im direkten Konter holte der Vize-Europameister seine erste Strafecke heraus, die Schulte mit dem Handschuh zur Seite wegblocken konnte.

Danach kam Deutschland deutlich besser zurecht mit dem Druck des Gegners, hatte sogar einen optischen Vorteil zu verzeichnen. Allerdings fehlten die Torchancen. Zu oft kam das letzte Anspiel in den Kreis nicht an. Die Niederländer konterten bärenstark. So tauchte plötzlich Ronald Brouwer links vor Schulte auf, verzog aber mit der Rückhand deutlich rechts vorbei. Nach einer guten Viertelstunde erhöhten die „Oranjes“ allerdings erneut die „pace“, erarbeiteten sich im Konter Strafecke Nummer zwei, die halbhoch rechts, auf der Handschuhseite des gegen die tiefstehende Sonne schauenden Christian Schulte einschlug. Taeke Taekema war der Schütze dieses 1:0 (19.).

Das deutsche Team reagierte mit leichter Verunsicherung. Mehr Ballverluste im Mittelfeld, als sonst gewohnt, ermöglichten den Holländern schnelle Konter, die immer gefährlich wirkten. Auf der anderen Seite hatte Sebastian Draguhn eine Großchance, als er vom Kreisrand argentinisch abzog und Brouwer mit dem „Geschoss“ seitlich am Kopf traf. Es wurde auf gefährliches Spiel entschieden. Brouwer kam nach Behandlung zurück. Die beste deutsche Chance hatte dann Matthias Witthaus, als er einen Freischlag am Kreis am langen Pfosten nicht kontrollieren konnte. Tibor Weißenborn dann mit Licht und Schatten. Erst lief er die dritte Strafecke von Taekema brillant ab, dann lieferte er an der Viertellinie ohne Not den Ball an seinen Bloemendaaler Vereinskollegen Teun de Nooijer ab, der Richtung Tor marschierte und – auch zu wenig bedrängt vom Rest der Abwehr – vom Kreisrand flach links unten zum 2:0 (32.) einschoss.

Nach dem Wechsel war es die deutsche Mannschaft, die das Spiel bestimmte. Allerdings gelang es gegen eine defensiv sicher stehende holländische Mannschaft selten, gefährlich vor das Tor von Guus Vogels zu kommen. Immerhin gelang schon nach nicht einmal fünf Minuten das 2:1 (40.) durch eine Strafeckenvariante auf Kapitän Timo Weß, der von links in den linken oberen Torwinkel traf. Der unermüdliche Tibor Weißenborn trieb sein Team danach stets an, das allerdings hinten gut stand und die schnellen Konter der Niederländer meist schon an der Viertellinie unterband. In der 53. Minute rettete Routinier Sander van der Weide auf der Linie für den bereits geschlagenen Vogels, als Weißenborn nach einer Stafette über fünf Stationen volley aus sechs Metern auf das leere Tor abzog, aber nicht voll traf.

Nun kamen auch immer wieder Situationen, in denen der spanische Referee Xavier Adell, mit dem die deutsche Mannschaft schon in vier Partien zuvor bei dem Turnier gehadert hatte, in strittigen Situationen gegen das deutsche Team entschied. Erst gab er bei einem Solo von Christopher Zeller eine klare Strafecke nicht, dann – nachdem sein Kollege Kumar auf der anderen Seite Philipp Zeller wegen Stockfouls berechtigt mit Gelb auf die Strafbank geschickt hatte – ahndete er ein ähnliches Foul an Matthias Witthaus zwei Minuten vor dem Ende nicht, sondern entschied gegen den Krefelder. Dennoch hätten die Deutschen den Ausgleich machen können, denn Weißenborn nach Solo und Moritz Fürste mit einer argentinischen Rückhand scheiterten noch an Vogels.

Nicht eingesetzt wurden heute: der noch verletzte Justus Scharowsky (Oberschenkelprellung) und Ersatzkeeper Tim Jessulat. Eine Handverletzung von Björn Emmerling – nach einem ungeahndeten Foul kurz vor Schluss – muss noch in Deutschland näher untersucht werden. Der Routinier verzichtete erst einmal selbst auf die Untersuchung vor Ort im Krankenhaus.

 

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Spieltermine Deutschland
Samstag, 22.07.2006 - 17:45
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Sonntag, 23.07.2006 - 16:00
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Dienstag, 25.07.2006 - 20:00
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Donnerstag, 27.07.2006 - 16:00
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Samstag, 29.07.2006 - 20:00
    » AUS - GER   3:4 (1:1)
Sonntag, 30.07.2006 - 18:00
    » NED - GER   2:1 (2:0)

Torschützen:
19.'   1:0   Taeke Taekema (KE)
32.'   2:0   Teun de Nooijer
40.'   2:1   Timo Weß (KE)

Strafecken:
Deutschland 2 (1 Tor)
Niederlande 3 (1 Tor)



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