Samstag, 10. Dezember - Sonntag, 18. Dezember in Chennai

Champions Trophy


Spanien - Deutschland 3 : 2 (1:0)

Freitag, 16.12.2005 - 16.30 Uhr in Chennai


Schützenhilfe der Niederlande nötig, um Relegationsspiel zu vermeiden


dha - Im letzten Vorrundenspiel bei der Champions Trophy in Chennai (Indien) musste das junge deutsche Team seine zweite Niederlage hinnehmen. Gegen Europameister Spanien unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters knapp aber verdient mit 2:3 (0:1). In der letzten Viertelstunde hatte sie allerdings den Ausgleich mehrfach auf dem Schläger, traf aber nicht mehr zum 3:3. Damit ist das deutsche Team im direkt folgenden Aufeinandertreffen der indischen und niederländischen Mannschaften auf Schützenhilfe der Holländer angewiesen, die allerdings selbst einen Sieg benötigen, um an Stelle der Spanier am Sonntag im Finale zu stehen.

Die erste Hälfte der Partie gehörte klar den Spaniern, die hochkarätige Chancen für drei bis vier Tore hatten, aber oft am starken Ulrich Bubolz im deutschen Tor scheiterten. Der Berliner Keeper sah lediglich beim 1:0 des Europameisters durch Superstar Santi Freixa. Bei dessen Strafecke ließ Bubolz die linke untere Ecke sehr weit auf und kassierte dort das Tor. Eduard Tubau hatte bereits in der neunten Minute die Chance zum 2:0, setzte die Kugel – nach einem langen Freischlag freistehend im Kreis drüber. Erste wirklich gute Chance dann durch den Neusser Sebastian Draguhn, der ein tolles Solo über rechts zu eigensinnig abschloss. Er schlenzte aus spitzem Winkel gegen das Außennetz (10.), statt zu gleich zwei besser postierten Mitspieler vor Tor zu passen.
Deutschland spielte zwar ganz gut mit und hatte auch durch mehr Ballbesitz, aber die Defensive hatte große Probleme gegen die schnellen spanischen Spitzen. Oft fehlte die enge Zuordnung und die letzte Aggressivität im Zweikampf. Die Spanier wechselten ständig zwischen offensivem Pressing und Rückzug an die Mittellinie und überraschten den deutschen Spielaufbau damit oft. In der 19. Minute stand Eduard Tubau erneut völlig frei vor Bubolz, der glänzend rettete. Und in der 25. Minute waren es Bubolz, Philipp Zeller und Sebastian Biederlack, die Santiago Freixa gemeinsam stoppten. Zwischendurch eine Großchance für Deutschland, als Witthaus nach einer Rechtsflanke knapp am Ball vorbeirutschte (23.).
In dieser Phase drückten die Spanier auf das zweite Tor. Drei Minuten vor Halbzeit war es Eduardo Arbos, der auf links Zeller aussteigen ließ und den Lupfer über Bubolz knapp verzog. Letztes deutsches Highlight vor der Pause dann durch eine Einzelleistung von Justus Scharowsky, der nach tollem Solo von der Mittellinie mit der argentinischen Rückhand vom Kreisrand knapp rechts am Tor vorbeischoss. Nach der Pause war Deutschland erheblich stärker, brauchte aber ein paar Minuten, um die Spielkontrolle zu übernehmen. In dieser Phase verpassten Witthaus und Fabregas zwei Großchancen für ihr Team. Spanien vergab zudem zwei Strafecken. Doch Freixa ließ sich in der 47. Minute die Chance nicht nehmen, als er nach exzellenter Konterstafette, bei der die gesamte deutsche Hintermannschaft zu Statisten degradiert wurde, unbedrängt von halblinks nur noch zum 2:0 einschieben brauchte.
Deutschland übernahm nun komplett das Ruder. Die erste Strafecke brachte das 1:2 (51.) durch Niklas Meinert, der als Herausgeber den Abpraller ins Tor einnetzen konnte. Etwas Pech dann, als Spanien eine umstrittene Strafecke zum Wiederherstellen des alten Abstand nutzte. Ramon Allegre traf in der 58. Minute zum 3:1. Doch die Peters-Schützlinge gaben sich nie auf. Der immer agile Witthaus verkürzte in der 61. Minute auf 2:3. Die Spanier wussten, dass sie nur mit einem Sieg die Chance aufrecht erhalten konnten, selbst noch ins Finale zu kommen. Sie drückten auf die Entscheidung. Doch Freixa per Strafecke und Tubau vergaben letzte Chancen. Dafür hätte Deutschland auf der anderen Seite noch das 3:3 machen müssen. Nach einem krassen Abspielfehler eines spanischen Verteidigers konnte Carlos Nevado frei vor Tor den Ball auf den leeren Kasten schießen, musste das aber aus vollem Lauf tun und verpasste.
Mit dem Schlusspfiff erhielt das deutsche Team dann noch eine Wiederholungsecke, die der schottische Schiedsrichter Leiper nach zweiminütigen Diskussionen mit seinem Kollegen wieder zurücknahm – sehr zum Ärger der deutschen Bank. „Es hört sich nicht gut an, wenn wir immer auf die Schiedsrichter schimpfen, aber das war jetzt das zweite Mal, dass sich der Umpires-Manager hier bei uns nach dem Spiel entschuldigt hat. Da ärgert man sich einfach.“ Bundestrainer Peters: „Auch wenn es schwerfällt, will ich, dass wir das Thema Schiedsrichter außen vor lassen. Das ist so in der Weltspitze, dass du, um zu gewinnen, im Idealfall besser als 13 ‚Gegenspieler’ sein musst, und das waren wir heute nicht. Ich habe auch in diesem Spiel eine Steigerung gesehen – vor allem in der zweiten Hälfte. Jetzt gilt es, am Sonntag auf jeden Fall zu gewinnen, egal in welchem Platzierungsspiel.“
Allerdings wird wohl Verteidiger Michael Purps für dieses Match ausfallen. Er verletzte sich in der 54. Minute ohne Gegner-Einwirkung und wird zurzeit im Krankenhaus untersucht. Die erste Diagnose des deutschen Mannschaftsarztes war auf jeden Fall verheerend. Verdacht auf Fußbruch, lautete diese – eine ähnliche Konstellation wie im Sommer bei Nationalmannschaftskapitän Timo Weß, der daraufhin zwei Monte pausieren musste. Nicht eingesetzt wurden Torhüter Christian Schulte und Christoph Menke.

 

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» Unser Team in Chennai


Spieltermine Deutschland
Samstag, 10.12.2005 - 16:30
    » GER - AUS   1:4 (0:2)
Sonntag, 11.12.2005 - 20:30
    » NED - GER   2:2 (1:0)
Dienstag, 13.12.2005 - 20:30
    » PAK - GER   4:4 (3:2)
Mittwoch, 14.12.2005 - 18:30
    » IND - GER   0:1 (0:1)
Freitag, 16.12.2005 - 16:30
    » ESP - GER   3:2 (1:0)
Sonntag, 18.12.2005 - 17:30
    » ESP - GER   5:2 (2:1)

Vorrunde
1.AUS5418:913
2.NED5313:910
3.ESP5313:129
4.GER5110:135
5.IND516:113
6.PAK5012:182

Torschützen:
05.'   1:0   Santiago Freixa (KE)
47.'   2:0   Santiago Freixa (KE)
51.'   2:1   Niklas Meinert (KE)
58.'   3:1   Ramon Allegre (KE)
61.'   3:2   Matthias Witthaus

Strafecken:
Deutschland 3 (1 Tor)
Spanien 6 (2 Tore)



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