Samstag, 10. Dezember - Sonntag, 18. Dezember in Chennai

Champions Trophy

Indien - Deutschland 0 : 1 (0:1)

Mittwoch, 14.12.2005 - 18.30 Uhr in Chennai

Verdienter erster Sieg über die Trophy-Gastgeber durch Montags Tor

dha - Das junge deutsche Herrenteam steigert sich bei der Champions Trophy in Chennai von Spiel zu Spiel. In der vierten Vorrundenbegegnung gewann die Mannschaft von Bernhard Peters völlig verdient gegen Gastgeber Indien mit 1:0 (1:0) durch ein Strafeckentor von Jan-Marco Montag. Ganz stark heute die deutsche Defensive, die in den gesamten 70 Minuten kaum mal eine Strafraumszene der Inder zuließ – insgesamt nur eine Strafecke. Deutschland verließ damit erstmals die Ränge, die nach dem letzten Vorrundenmatch das Relegationsspiel um den Klassenerhalt bestreiten.

„Kompliment an jeden einzelnen Spieler. Das war eine ganz starke Leistung und ein absolut verdienter Sieg“, lobte Bundestrainer Bernhard Peters. „Mein Team hat sehr diszipliniert gespielt und so gut wie keine Chance der Inder zugelassen. Ein 2:0 oder 3:0 wäre durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen.“

Schon von Beginn an war der EM-Dritte klar feldüberlegen. In den ersten 35 Minuten hatte Torwart Ulrich Bubolz nicht eine einzige Ballberührung. Die Abwehr um die Innenverteidiger Timo Weß und Philipp Zeller stand sehr souverän. In der Offensive hatte Sebastian Draguhn die erste Torschusschance, hatte da aber noch zu wenig Raum für seine argentinische Rückhand aus neun Metern (10.). Glück für Indien nur zwei Minuten später. Nico Sonnenschein holte die erste deutsche Strafecke heraus, die Christopher Zeller auf das rechte Eck schlenzte. Indiens Verteidiger Karwal fälschte die Kugel durch die eigenen Beine gegen den Pfosten ab, von wo sie zur langen Ecke ins Aus sprang (12.).
Deutschland drückte weiter. Matthias Witthaus dribbelte in der 18. Minute in seiner stärksten Szene des Spiels drei Inder am Kreis aus und passte mit der argentinischen Rückhand auf Philip Witte, der zum Stecher ansetzte. Eine hohe Torwartabwehr brachte die zweite Strafecke. Diesmal trat Jan-Marco Montag an. Dessen eigentlich unplatzierter Schlenzer landete vom Handschuh des indischen Keepers Bharat Chetri zum 0:1 (19.) unten links im Tor. Die Peters-Schützlinge ließen auch in der Folgezeit nichts zu. Alle halfen hinten mit aus.
Vorn hätte eine Kombination der beiden UHCer fast das 0:2 (31.) gebracht. Der sehr starke Trophy-Debütant Moritz Fürste bereitete mit einem Flankenlauf über links vor und Carlos Nevado zog die Kugel aus vier Metern auf das obere rechte Eck. Doch Chetri hielt mit einem tollen Reflex. Ein erneuter Schuss von Fürste, direkt zentral vom Kreisrand aus, wurde in der 34. Minute auch Chetris Beute.

Den einzigen Vorwurf, den sich das deutsche Team machen lassen musste, war, dass es den Sack in der besten Phase direkt nach dem Seitenwechsel nicht zumachte. Sebastian Biederlack holte die dritte Strafecke in der 37. Minute. Doch Christopher Zeller, dessen Einsatz am Tag seiner Nominierung durch den Weltverband für die Wahl zum Spieler des Jahres durch eine fiebrige Erkältung stark in Frage gestellt war, schlenzte zu unplatziert in die Mitte, so dass erneut Chetri die Hand an den Ball bekam und abwehrte. Als Nevado die nächste Strafecke herausholte, nach einem Foul beim Torschuss, für das er selbst Siebenmeter forderte, misslang die Variante auf Timo Weß, der die Kugel nicht voll traf (40.).
Erst in der 44. Minute hatte Bubolz im deutschen Tor die erste Ballberührung, als er bei einer Flanke von rechts auf dem Posten war. Die erste und einzige indische Strafecke gab es Mitte der zweiten Hälfte. Doch Bubolz hielt auch hier souverän. Vorn wurden nun die Gelegenheiten weniger. Draguhn verpasste noch einmal knapp (50.) und bereitete eine Viertelstunde vor Schluss die fünfte Strafecke vor, als er sich über rechts durchsetzte und auf Zeller an den Siebenmeterpunkt passte, dessen Schuss gegen den Fuß eines Abwehrspielers ging. Doch auch diesmal kam der Schuss zu unplatziert um Chetri zu überwinden.
Die Gastgeber versuchten nun noch einmal ein Powerplay, waren aber oft im Abspiel zu ungenau. Eine einzige Riesenchance hatten sie dennoch, als Bubolz in der 68. Minute eine Glanzparade zeigen musste, nachdem ein indischer Stürmer eine Linksflanke Richtung Tor abgelenkt hatte. Letztlich blieb es aber beim mehr als verdienten 1:0 für den Weltmeister. „Das war eine gute Entwicklung in den vier bisherigen Spielen“, sagte der Bundestrainer. „Es ist aber noch nichts gewonnen, denn es kann noch in jede Richtung gehen. Heute dürfen wir uns freuen, aber schon morgen müssen wir ganz konzentriert auf das letzte Vorrundenspiel gegen Spanien hinarbeiten.“
Die Mannschaft verzichtete auf einen am morgigen Ruhetag vorgesehenen Ausflug zur Tempelstadt Mahabalipuram, die zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, um sich in Hinblick auf das Spanienmatch die Strapazen einer dreistündigen Busfahrt zu ersparen.

Nicht eingesetzt wurden Torhüter Christian Schulte und Christoph Menke.

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» Unser Team in Chennai

Torschützen:
19.'   0:1   J. M. Montag (KE)

Strafecken:
Deutschland 5 (1 Tor)
Indien 1 (kein Tor)