Samstag, 17. Juli 2004 in Düsseldorf

Deutschland - Großbritannien 3:1 (2:1)

Hart erkämpfter, verdienter Sieg gegen den Olympia-Vorrundengegner


dha - Im zweiten Spiel des Vier-Nationen-Turniers beim Deutschen Sportklub in Düsseldorf fuhr die Mannschaft von Bundestrainer Bernhard Peters ihren zweiten Sieg ein. 22 Stunden nach dem 6:1-Erfolg über Frankreich gewann der amtierende Weltmeister gegen Großbritannien mit 3:1 (2:1). In der ersten Halbzeit war es ein sehr kämpferisches Spiel gegen den späteren Vorrundengegner bei den Olympischen Spielen in Athen. In Halbzeit zwei setzte sich die stärkere Physis und konstruktivere Spielanlage der Gastgeber mehr und mehr durch. Björn Michel, Christian Wein und Florian Kunz trafen für Deutschland, Danny Hall erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für Großbritannien.

„Ich bin sehr beeindruckt, wie viele konstruktive Anteile die Mannschaft nach der Woche harten Trainingslagers hier in Düsseldorf auf den Platz bringt“, sagte Bundestrainer Bernhard Peters. „Das war heute nicht einfach, weil die Briten im Zweikampf sehr aggressiv waren. Meine Mannschaft ist ein bisschen müde, aber das ist auch normal zu diesem Zeitpunkt. Deshalb fehlte ein bisschen die Konzentration, um im Abschluss noch konsequenter zu sein. Genug Chancen haben wir herausgespielt.“
Die Gastgeber versuchten von Beginn an Druck auf die britische Hintermannschaft auszuüben. Die Männer von der Insel beschränkten sich fast zwangsläufig aufs Kontern. In der vierten Minute hatte der zurzeit in bestechender Form spielende Matthias Witthaus sich auf der linken Angriffsseite durchgesetzt. Seine argentinische Rückhand aus spitzem Winkel fischte ein britischer Abwehrspieler noch von der Linie. Den Abpraller konnte dann aber Björn Michel aus fünf Metern hoch zum 1:0 (4.) ins Tor schlagen.
Doch die Gäste antworteten schnell. Ein Stellungsfehler in der deutschen Hintermannschaft erlaubte es Danny Hall, einen langen Ball von der Mittellinie vier Meter vor Torwart Clemens Arnold frei anzunehmen. Deutschlands Nummer eins hielt dessen argentinische Rückhand noch sensationell, war dann aber gegen Halls Nachschuss machtlos, der zum 1:1 (6.) im Tor landete. Zwar schafften es die Deutschen auch danach wieder, eine gute Präsenz in der britischen Hälfte zu erzeugen, der zählbare Erfolg aber blieb aus. Erst nach einer Viertelstunde brannte es wieder im Kreis vor Keeper Jon Ebsworth. Doch dieser hielt einen Schuss von Christian Wein bravourös. Die Briten blieben durch Konter gefährlich. Rob Moore setzte die Kugel von rechts im Kreis knapp am langen Pfosten vorbei. Doch mehr Torchancen hatte nun ganz klar Deutschland. Michel verpasste eine Witthaus-Flanke am langen Pfosten knapp (18.). Reinelt scheiterte mit einer 100-prozentigen Chance an Ebsworth, als er allein auf das britische Tor zulief. Und auch Christian Wein ließ eine gute Gelegenheit ungenutzt. Das 2:1 fiel dann in der 27. Minute, als Michel Green an der linken Außenlinie auf Kreisrandhöhe eine Flanke zu Christian Wein schlagen konnte, der die Kugel artistisch Richtung Tor ablenkte und exakt ins lange Eck traf – unhaltbar für Ebsworth. Björn Michel, der heute die meisten Chancen hatte, verpasste dann vor der Pause noch eine schöne Flanke von Christoph Eimer am langen Pfosten. Und auch bei der ersten deutschen Strafecke, die Eike Duckwitz nach tollem Solo herausgeholt hatte, scheiterte Michel mit seinem Schlenzer am britischen Torhüter. Die zweite Strafecke für Deutschland kurz vor der Pause wurde verstoppt.
Zu Beginn der zweiten Hälfte sahen rund 1.000 Zuschauer erst einmal ein verteiltes Spiel ohne gefährliche Torraumszenen. Die deutsche Hintermannschaft hatte allerdings Glück, als Graham Dunlop freistehend am langen Pfosten den Ball nicht traf. Danach hatte die deutsche Hintermannschaft die britischen Angreifer jedoch so gut im Griff, dass nicht ein einziger Ball mehr gefährlich auf das Tor von Clemens Arnold kam.
Statt dessen holte die deutsche Offensivabteilung nun immer mehr gute Chancen heraus. Bechmann erntete Strafecke Nummer drei, aus der gleich die vierte resultierte. Diese setzte Florian Kunz halbhoch rechts in die Maschen des britischen Tores zum 3:1 (49.) – bereits sein dritter Turniertreffer. Nach einer etwa zehnminütigen Phase, in der Deutschland ohne Gefahr etwas zurückschaltete, gab es dann noch einige sehr gute Gelegenheiten, das Resul-tat zu erhöhen.
Michel scheiterte freistehend aus acht Metern mit einer argentinischen Rückhand an Ebsworth (59.). Und der exzellente britische Keeper hielt auch Michels Schlenzer bei der fünften deutschen Strafecke (62.). Auch die letzte Großchance gehörte dem Münchner. Sein Schlenzer aus fünf Metern blieb kurz vor dem langen Eck allerdings an einem britischen Schläger hängen (67.).
Die deutsche Mannschaft (6 Punkte, 9:2 Tore) verteidigte mit diesem Sieg die Tabellenführung vor Indien (6 Punkte, 7:0 Tore) und benötigt damit am Sonntag im letzten Turniermatch um 14.30 Uhr gegen den Rekord-Olympiasieger lediglich ein unentschieden, um das Turnier zu gewinnen. „Das mag ja sein“, meinte dazu Bernhard Peters, dessen Team im letzten Jahr beim Hamburg Masters noch am letzten Tag den Turniersieg an Indien verlor, „aber wir wollen morgen auf jeden Fall gegen die Inder gewinnen.“

 


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Torschützen:
04.'   1:0  Björn Michel
06.'   1:1  Danny Hall
27.'   2:1  Christian Wein
49.'   3:1  Florian Kunz (KE)

Strafecken:
Deutschland 5 (1)
Großbritannien 1 (0)



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