Freitag, 16. Juli 2004 in Düsseldorf
Deutschland - Frankreich 6:1 (1:1)
Deutliche Steigerung der Gastgeber in der zweiten Halbzeit
dha - Vor gut 1.200 Zuschauern hat Weltmeister Deutschland durch eine erhebliche Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte sein Auftaktspiel des vorolympischen Vier-Nationen-Turniers in Düsseldorf gegen Frankreich mit 6:1 (1:1) gewonnen. In der ersten Hälfte spielten die nicht für Olympia qualifizierten Franzosen sehr ordentlich mit und brachten vor allem über Konter Gefahr vor das deutsche Tor. Das hohe Tempo, das Deutschland über die gesamte Spielzeit aufrecht erhielt, stellte sich in der zweiten Halbzeit eine klare Überlegenheit ein, die die Mannschaft von Bernhard Peters am Ende auch in ein überzeugendes Ergebnis umsetzen konnte.
„In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft noch nicht konsequent die taktische Linie umsetzen können, die wir uns vorgenommen haben“, so Peters. „Mit der Leistung nach der Pause bin ich sehr zufrieden. Man hat aber auch heute in der ersten Hälfte gesehen, dass es keine leichten Spiele mehr gibt. Frankreich gehört zur europäischen Spitze, auch wenn sie sich für Athen nicht qualifizieren konnten.“
Hat die Nominierung noch nicht in der Tasche - Christian Wein (Foto: K.Höcker)
Besonders der wendige, schnelle Julien Boyer entwischte mehrfach seinen Gegenspielern in der ersten Hälfte. Christian Schulte, der heute das deutsche Tor hütete, musste schon in der vierten Minute seine ganze Klasse aufbieten, um einen Schuss Boyers noch um den Pfosten zu drehen. Die ersten guten deutschen Chancen hatten Christian Wein und Christopher Zeller, die aber am guten französischen Torwart Julien Thamin – letzte Hallensaison in der Bundesliga für Krefeld im Einsatz – scheiterten.
Kurze Schrecksekunde in der 9. Minute, als Christoph Eimer mit einer blutenden Platzwunde über dem Auge vom Feld musste. Der deutsche Spielmacher konnte jedoch nach kurzer Behandlung weiter spielen. Die Franzosen blieben bissig und arbeiteten hart, um den deutschen keinen Raum zu geben. Dennoch hatten Sascha Reinelt (Volleyschuss), Matthias Witthaus(argentinisch rechts vorbei) und Michael Green (Stecher knapp links am Pfosten vorbei) gute Torchancen.
Dann unterlief Christian Wein an der linken Außenlinie ein Fehler, als er einen Befreiungsschlag einem Franzosen auf den Schläger servierte. Dessen schnelle Flanke fand das Brett von Julian Boyer im Kreis, der Schulte mit einem Rückhandstecher überlistete. In der 23. Minute hätte Zeller den Ausgleich schon machen können, sein Lupfer frei vor Thamin ging jedoch auch deutlich über das Tor. Dafür traf dann Florian Kunz per Strafecke in der 27. Minute flach links unten zum 1:1.
Auch er steht bei diesem Turnier nochmal unter besonderer Beobachtung - Sascha Reinelt (Foto: K.Höcker)
Ein klares Tor von Sebastian Biederlack wurde danach von den Schiedsrichtern nicht anerkannt, weil beide nicht gesehen hatten, dass er eine Flanke per Stecher ins Tor befördert hatte. Auch die Franzosen hatten noch eine gute Chance durch Boyer (32.), der aus spitzem Winkel argentinisch über Schultes Schulter und knapp übers Tor schoss. Nach einer erneuten Chance von Biederlack (33.), war es Antoine Moreau, gegen den Schulte parieren musste.
In Halbzeit zwei blieben die französischen Chancen dann Mangelware. Die bessere Physis und Spielanlage der Gastgeber setzten sich nun klar durch. Peters Mannen schnürten die Gäste von Beginn an mehr und mehr ein. Die zweite Strafecke saß erneut. Björn Michel traf gegen den in die tiefstehende Sonne schauenden Thamin problemlos rechts oben zum 2:1 (42.). Und auch bei Kunz Schlenzer, der zum 3:1 (46.) rechts oben einschlug, dürfte der französische Keeper die Kugel kaum gesehen haben.
Die Hausherren konnten nun anfangen zu zaubern. Eine argentinische Zeller-Flanke – nach schönem Solo fast von der Mittellinie – fand Matthias Witthaus am langen Pfosten, der zum 4:1 (49.) nur einzublocken brauchte. Danach bereitete Biederlack einen Wein-Stecher mit schönem Solo vor, der aber noch von einem Franzosen von der Linie gekratzt wurde. Inzwischen hatten die Gäste nun zumindest wieder gele-gentlich Konterchancen, ohne jedoch wirklich Schulte in Gefahr bringen zu können.
Im Gegenteil: Vorn sorgte Witthaus mit dem 5:1 (66.) per hohem Rückhandschuss für mehr als die Vorentscheidung. Und eine Münchner-Kombination brachte schließlich sogar den 6:1-Endstand. Zeller passte von vor dem Kreis auf Michel nach rechts, dessen Rückpass der junge Mannschaftskollege vom Münchner SC zum 6:1 (70.)vom Siebenmeterpunkt aus verwertete.
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« AKTUELLES
Torschützen:
21.' 0:1 Julian Boyer
27.' 1:1 Florian Kunz (KE)
42.' 2:1 Björn Michel (KE)
46.' 3:1 Florian Kunz (KE)
49.' 4:1 Matthias Witthaus
63.' 5:1 Matthias Witthaus
70.' 6:1 Christopher Zeller
Strafecken:
Deutschland 4 (3)
Frankreich 2 (0)
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