SeniorInnen-Hockey
Normalerweise bedauern viele HockeyspielerInnen das "Ende ihrer aktiven Karriere",
andere hingegen warten regelrecht sehnsüchtig auf ihren 30. Geburtstag, damit sie endlich beim Ü-30-Masters mitspielen können, denn dann dürfen sie endlich wieder mit jenen zusammen spielen, die bereits die Qualifikationshürde genommen haben. Das Ü-30-Masters ist aber nur ein Beispiel für das so genannte "SeniorInnen-Hockey", das bei den Damen mit 30 Jahren, bei den Herren ab 32 Jahren beginnt. Aber natürlich gibt es genauso Spielrunden für Ü-40 und Ü-50-jährige und unser "Ü-60-Auswahlteam" zeigt auch immer wieder, wie sicher man sich da auch auf internationalem Parkett bewegen kann. Dabei reichen die Ansprüche und Erwartungen von ganz "ernsthaftem Hockey mit Endspiel und Sieger" bis hin zu Turnieren ohne Sieger, wo es, ähnlich wie beim Elternhockey mehr auf die Geselligkeit im Rahmen der 3.Halbzeit ankommt. Einige Landeshockeyverbände setzen...
...ihre "Sennis" ganz normal im Spielbetrieb an und spielen eine Meisterschaft aus. In anderen Verbänden läuft die gesamte Organisation in eigener Regie, mit eigenen Regeln, Zusatzregeln und manchmal bleibt offen, ob es sich um Vereins- oder auch vereinsübergreifende Mannschaften handelt.
Bei der "Champagnerrunde" (nach dem Spiel lädt der Gastgeber den Gast zum Sekt ein) in NRW wird beispielsweise beim "Korkenknallen" (das ist das Abschlussfest aller beteiligten Mannschaften) gemeinsam, gemixt gespielt, das Endspiel ausgetragen, der Ausrichter für das nächste Jahre festgelegt und natürlich gemeinsam gefeiert.
Die Vielfalt der Ausrichtung und Gestaltung von Spielrunden und Turnieren ist groß und offensichtlich erfreut es sich großer Nachfrage.
Veranstaltungen dieser Art tragen zur Mitgliederbindung bei, wir können uns freuen, dass viele dieser Veranstaltungen und Turniere in "Eigenregie" auf die Beine gestellt werden; denkbar wäre aber genauso gut, diese einmal von der Vereinsführung zu organisieren, ein Einladungsturnier in die Hand zu nehmen, eine Turnierreise zu organisieren und damit auch diese Gruppen genauso wie andere Mannschaften zu pflegen...
Berichte aus Leverkusen, Nürnberg und Hanau sollen Ihnen einen ersten kleinen Überblick vermitteln.
Otti Bombitzki
"Champagnerrunde " mit Korkenknallen abgeschlossen!
Am 12.09.2004 luden die Bayzikken zum traditionellen Abschluss der "Champagnerrunde" auf die Anlage des RTHCs ein.
Rund 60 Damen kamen an den Kral, um in gemischten Kleinfeldmannschaften miteinander und gegeneinander Hockey zu spielen.
Nachdem es bis kurz vor Beginn der Veranstaltung heftig gegossen hatte, zeigte sich der Wettergott ab Beginn des Korkenknallens gnädig und man spielte bei herrlichem Sonnenschein. Wer Pause hatte, konnte es sich bei Sekt, Bier und Unmengen von selbstgebackenem Kuchen, sowie herzhaften Sachen gut gehen lassen.
Gegen 15.00 Uhr wurde das Hockeyspielen unterbrochen, um per Sektkorkenweitschuss den Ausrichter für die Runde 2005 zu ermitteln.
Da wurde heftig geschüttelt und geklopft! Die Korken flogen auch ziemlich gut an diesem Tag, nur die Bayzikken hielten sich vornehm zurück. Am Ende war klar, dass der DHC knapp vor den Damen aus Velbert lag und somit die Ausrichtung übernimmt.
Nachdem das Bundesligaspiel unserer 1. Damen zu Ende geguckt war, spielten wir bis zum frühen Abend weiter.
Mit einem gemeinsamen Abendessen klang diese sehr harmonische Veranstaltung aus.
Wenn ich das anschließende, gemeinsame Aufräumen aller anwesenden Bayzikken als Zeichen für den guten Zusammenhalt in dieser Truppe werten so darf, so sehe ich diese Mannschaft auf einem guten Weg!!
Petra Henneböhl, RTHC Leverkusen
Das Nachtgigerturnier der HGN:
Sie heißen "Spätlese", "Lederhäute", "Dreamteam", "Bengertsratzn", "Deubumis", "Rockstars" oder sie nennen sich einfach selbst liebevoll "8 alte Hockeysäcke aus Bad Reichenhall" und sie haben alle eines gemeinsam, sie fahren jedes Jahr Anfang September zwischen einem und 1000 km um zum "Nachtgigerturnier" der HG Nürnberg zu kommen.
Das charmante Turnier der Nachtgiger-Damen gibt es seit 1998, wird für so genannte Jungsenior- und Innen ausgerichtet und steht jedes Jahr unter einem besonderen Motto, nach dem sich die Dekoration und besonders die kulturellen Beiträge der Gastgeberinnen und der Gastmannschaften richten.
Das diesjährige Mott "Wechseljahre" stellte alle Beteiligten vor große Herausforderungen, denen sie natürlich locker gerecht wurden...
Der besondere Modus des Turniers zeichnet sich dadurch aus, dass es eigentlich ein Dreikampf, bestehend aus den Disziplinen Geselligkeit, Kleinfeld, Geselligkeit, Großfeld-Mix und Geselligkeit ist. Turniersieger sind alle Teilnehmer, denen es gefallen hat.
Mit der Geselligkeit geht es gleich am Freitagabend los, wenn sich über die Hälfte der Teilnehmer zum "Warming up" in der Kneipe Barfüßer in der Innenstadt treffen.
Da im Jungseniorenalter viele bereits von diversen Zipperlein geplagt werden, ist es für die meisten Mannschaften fast unmöglich zu elft anzureisen und so wird am Samstag nach dem Sektempfang auf zwei Kleinfeldern katholisch (also Mädels gegen Mädels und Jungs gegen Jungs) 6:6 gespielt. Die große Herausforderung liegt nicht im Besiegen des Gegners, sondern darin technische Raffinessen, akrobatische Einlagen, und zauberhaftes Hockey oder auch einmal eine nette Unterhaltung mit dem Gegner zu zelebrieren. Dennoch versuchen immer wieder Turnierneulinge die Spielergebnisse bei unserer Turnierleitung zu melden, die diese mit einem "danke, schön für euch" oder Ähnlichem entgegennimmt und dann gleich wieder vergisst.
Im Laufe des Nachmittags werden dann die Großfeldmannschaften des nächsten Tages ausgelost. Es gibt Lose für alle drei Geschlechter (Mädels, Jungs, Torwart) und da der Rechtsweg ausgeschlossen ist, die Chefin der Lose aber gerne mal ein Pilschen trinkt, geht dabei natürlich alles mit rechten Dingen zu.
Jedem Teilnehmer wird eine Mannschaft, deren Namen an das Motto angelehnt sind und eine T-Shirt-Farbe zugelost. Am nächsten Morgen verteilen die Nachtgiger die T-Shirts, die natürlich einen Spezial-Nachtgiger hintendrauf haben.
Doch halt von Sonntag soll ja noch gar nicht die Rede sein!
Erst mal gibt es am Samstagabend ein Büffet für alle Teilnehmer, bei dem die zuvor ausgelosten Mannschaften bereits gemeinsam am Tisch sitzen um Mannschaftsgruß und taktische Schachzüge zu besprechen. Anschließend wird mit DJ Pit abgetanzt bis der/die Letzte nicht mehr stehen kann, unterbrochen von diversen Vorführungen der Mannschaften.
Der selbstgetextete "Wechseljahressong" von den Gastgeberinnen bildete heuer den Höhepunkt.
Nun doch zum Sonntag früh, Sonnenbrillen auf und ab ins erste Spiel z.B. Vita Buerlecithin gegen Klosterfrau M.
Nachdem jede der 10 Mixmannschaften das erste Spiel hinter sich hat, gibt es eine Pause, damit alle den Frühschoppenklängen unserer Lieblingsband O’Malleys und deren Irish und American Folk Songs lauschen können. Auch die Musiker freuen sich schon jedes Jahr auf die verrückten Nachtgiger, die so schön hopsen, kreischen, tanzen, grölen.
Wer noch kann, absolviert anschließend sein 2. Großfeldspiel und schließlich klingt das Turnier mit rührenden Abschiedsszenen und dem Versprechen "bis nächstes Jahr" aus.
Nachtgiger:
Ein bisschen in die Jahre gekommene Hockeyspielerin der HG Nürnberg
Ursprünglich: Der holt in Franken die Kleinen Kinder, wenn sie abends nicht rechtzeitig ins Bett gehen ("schau dass in die Bedd kumst, sonsd hold dich der Nachtgiecher!")
Doris Krüger, HGNürnberg
Hanau - ein Highlight
Kürzlich hatte ich wieder `mal die Gelegenheit, in einem Hannoveraner Grufty-Team (mit Spielern aus vier Vereinen) das schon traditionelle Turnier des 1. Hanauer THC für Seniorinnen, Senioren, und eben Veteranen mitmachen zu dürfen. Besondere Kreativität der Veranstalter ließen diese Veranstaltung erneut zu einem gelungenen Mix von Hockey, Ambiente und kulinarischem Genuss werden.
Eine besonders originelle Idee ließ mich jedoch erst zur Feder greifen: Alle teilnehmenden Mannschaften bekamen zum Abschied als kleines Dankeschön eine von den Seniorinnen und Senioren besungene CD. Dabei handelte es sich um drei auf Hockey umformulierte, bekannte Songs.
Eine prima Idee zum Nachahmen (vielleicht mit Gedichten bei Weihnachtsturnieren) denke ich einerseits. Andererseits glaube ich, dass es den Urhebern auch Spaß gemacht hat, nicht nur beim Hockey an einem Strang zu ziehen, sondern darüber hinaus etwas Gemeinschaftliches auf die Beine zu stellen bzw. zu Gehör zu bringen. So fördert man Clubleben.....
Akki Giesecke, Hannover 78
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